Gibt es einen neuen Gesundheits-Trend, bin ich anfangs immer etwas skeptisch. Insbesondere, wenn er als lebensverändernd angepriesen wird.
Wie lautet nun mein endgültiges Fazit? Ich bin ein riesen Fan! Der Alltag bei mir wird – wie bei den meisten – durch die Arbeit bestimmt und dafür gehen täglich neun, wenn nicht sogar zehn Stunden drauf. Da bleibt nicht mehr so viel Zeit für die Dinge, die einen erfüllen. Selbst das abendliche Training fühlt sich manchmal wie ein Punkt auf der To-Do-Liste an. Ich war genervt und unausgeglichen – so kann doch nicht das ganze Leben sein, aber was sollen da ein paar mehr Stunden ändern?
Tatsächlich so einiges, denn mit meiner neuen Morgenroutine konnte ich den Fokus voll und ganz auf mich selbst legen, bevor der eigentliche Tag begann. Meine Energiereserven waren – trotz des anfänglichen Schlafentzugs – wieder auf 100 Prozent und das Beste an dem Experiment war, dass ich zum Feierabend genau da weitermachen konnte, wo ich in der Früh aufgehört habe. Mein Tag war zwar länger und auf gewisse Weise auch voller, aber ich habe die Zeit bewusster genutzt und musste mich so abends nicht mehr zwischen Sport, Treffen mit Freunden und Freundinnen, Date-Nights oder qualitativer Me-Time entscheiden. Denn wer um fünf Uhr morgens aufsteht, hat mindestens eine Sache davon schon gemacht.
Einziger Minuspunkt: die soziale Komponente. Durch die neue Routine war ich zwar produktiver, aber ich wurde auch früher müde und bei abendlichen Verabredungen sah ich ab 20:30 auf die Uhr. Doch mit etwas Planung – und offener Kommunikation – habe ich auch dieses „Problem“ gelöst bekommen.
Am Ende meines Selbsttests war ich fast schon etwas traurig, dass die Challenge vorbei war, da ich so viele gute Dinge davon mitgenommen habe. Während der ersten Tage danach habe ich mich sogar ziemlich unproduktiv gefühlt. Um mich kurzzufassen: Ich werde auch in der Zukunft öfter um fünf Uhr in der Früh aufstehen, da die Vorteile für mich deutlich überwiegen – wenn auch nicht am Wochenende, denn da kann man seinen Tag meist genau so gestalten, wie man möchte.
