23.12.2025 (Philipp Kind)

Samsung erweitert mit dem The Premiere 5 das eigene Lifestyle-Portfolio und preist den kompakten Ultrakurzdistanzprojektor als “bislang größten Touchscreen” des südkoreanischen Herstellers an. Aus dem vertikalen Tower-Design werden bis zu 100 Zoll Bilddiagonale realisiert und gleichzeitig zur interaktiven Touch-Oberfläche transformiert. Dabei soll die visuelle Performance nicht außen vor bleiben, was der Hersteller mit der Integration hochwertiger Triple-Laser-Technologie untermauert.
Flexibilität und einfaches Handling stehen aber klar im Fokus. In Kombination mit dem Touch-Stand sollen besonders vielseitige Anwendungsszenarien möglich sein. Vom Kochrezept, das auf die Arbeitsfläche in der Küche projiziert wird bis hin zu spielerischen Lern- oder Gaming-Inhalten auf dem Fußboden oder einem Tisch. Lautsprecher muss man übrigens nicht extra anschließen, der The Premiere 5 kommt mit 10 Watt Verstärkerleistung und integrierten Stereo-Lautsprechern daher, sogar Dolby Atmos wird unterstützt.

Samsung The Premiere 5

Ansicht von oben
Große Bilder aus kleinem Abstand
Auch in kleineren Räumen lassen sich mit dem The Premiere 5 große Bilddiagonalen schaffen. Bei lediglich 43cm Abstand wird eine Diagonale von bis zu 100 Zoll an der Wand erreicht. Projiziert der Samsung Lifestyle-Projektor auf den Boden oder Tisch, sind bis zu 40 Zoll Diagonale möglich. Dabei kommt, so Samsung, ein speziell entwickelter asphärischer Spiegel zum Einsatz, der den Lichtweg um mehr als 90 Grad bricht und das Licht gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilen soll.
Im Gegensatz zur DLP-Projektion mit Farbrad werden beim The Premiere 5 mittels rotem, grünen und blauem Licht der Triple-Laser-Technologie helle und lebendige Bilder erzeugt, was laut Samsung eine hohe Farbreinheit garantiert. Die einfache Inbetriebnahme profitiert dabei von im Projektor integrierten Kameras. Zwei Kameras nutzen hier die 3D-Time-of-Flight-(ToF)-Technologie, um Form und Abstand der Projektionsfläche automatisch zu erfassen und das Bild anzupassen.
Der Autofokus passt automatisch die Bildschärfe an und Auto Keystone eliminiert trapezförmige Verzerrungen des Bildes, ohne dass der Anwender manuelle Korrekturen vornehmen muss. Die Technologie basiert auf Infrarotlicht, welches der kompakte Projektor an die Wand wirft und im nächsten Schritt die Zeit misst, welche das Licht für den Rückweg zum Projektor benötigt. Anhand dieser Daten kann der The Premiere 5 die Form der Projektionsfläche in Echtzeit erfassen und das Bild in wenigen Sekunden neu kalibrieren. Es ist also kein Problem, wenn man während der Brettspiel-Projektion am Tisch aus Versehen dagegen stößt. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass der Ultrakurzdistanzprojektor nie an einem festen Ort stehen muss. Dank der schnellen und automatischen Kalibrierfunktion ist er binnen kurzer Zeit umplatziert und sorgt an anderer Stelle für Entertainment. Ob das wirklich so einfach und auch zuverlässig gelingt, werden wir im weiteren Verlauf des Tests feststellen.
Touch-Interaktion zentrales Merkmal

Samsung The Premiere 5 im Touch-Stand

Seitliche Ansicht

von schräg hinten fotografiert

Rückseite
Die Touch-Bedienung des The Premiere 5 sieht Samsung als elementar wichtigen Charakterzug des Lifestyle-Projektors. Angelehnt an eine Smartphone-Oberfläche soll die Bedienung im Alltag besonders intuitiv gelingen. Die Funktion basiert ebenfalls auf Infrarot-(IR-)Bildsensoren. Mittels IR-Laser im Standfuß und IR-Kamera an der Oberseite des Projektors, die simultan zusammenarbeiten, wird ein Kalibrierungsmuster und eine Abbildung der Projektionsfläche erzeugt. Berührt man die Oberfläche, registriert der obere Sensor das reflektierte IR-Signal am Touch-Punkt und gleicht es für die Bestimmung der exakten Position mit der vorhandenen Karte ab. Samsung gibt an, bezüglich der Genauigkeit sehr sorgfältig vorgegangen zu sein. Bei der Entwicklung wurde für eine präzise Touch-Erkennung über den gesamten IR-Bereich eine Fehlermatrix erstellt und in zahlreichen Kalibrierungsdurchläufen verfeinert. Sowohl die Präzision als auch die Zuverlässigkeit wurde damit maximiert.
Wie wird die Touch-Funktion des Samsung The Premiere 5 aktiviert? Im konventionellen “Tower”-Modus, also ohne Standfuß, lässt sich der Samsung Projektor nicht per Berührung bedienen. Hier greift man dann auf die oben platzierten Bedienelemente oder die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung zurück. Bringt man den Standfuß an, die beiden Teile mit magnetischen Steckverbindern werden einfach an den Projektor gesteckt, und verwendet den Projektor in horizontaler Lage, schaltet das Gerät automatisch in den Bodenprojektionsmodus und aktiviert die Berührungssteuerung.
Form und Funktion vereint

Tower-Design von der Seite

Samsung The Premiere 5
Das vertikale Tower-Design ist sehr charakteristisch und zeichnet den The Premiere 5 auf den ersten Blick als unkonventionellen Projektor aus. Die Wahl der Designsprache hatte auch direkten Einfluss auf den technischen inneren Aufbau des RGB-Laserprojektors. Da die meisten Ultrakurzdistanzprojektoren Licht in einem sehr weiten Winkel ausstrahlen, ist bei vielen Modellen ein Teil des Gehäuses in eine “Talstruktur” eingelassen, um den Lichtstrahlengang nicht zu blockieren. Der The Premiere 5 hingegen setzt hier auf eine Doppelspiegel-Architektur. Damit ist eine plane Oberseite möglich, was der klaren und eleganten Optik zugute kommt.
Unabhängig der Situation und der Umgebung soll der The Premiere 5 eine gute Figur machen und stets unaufdringlich im Raum wirken. Das ist den Ingenieuren, unserer Meinung nach, durch den Wechsel von der klassischen Horizontalform zur vertikalen Bauweise durchaus gelungen. Ein weiterer Vorteil ist die vorteilhafte Platzausnutzung. Allerdings profitiert nicht nur die Optik, denn so war auch eine passende Integration der 10-W-Stereolautsprecher möglich. Der The Premiere 5 ist außerdem Q-Symphony-kompatibel und kann zum Beispiel mit dem Music Frame von Samsung kombiniert werden, um ein noch überzeugenderes akustisches Panorama zu realisieren. Dass die Kombination hochwertiger Triple-Laser- und Ultrakurzdistanz-Technologie, Signalverarbeitung und Stereo-Lautsprechern samt interner Klangkammer in einem derart kompakten Gehäuse beim Design eine große Herausforderung waren, versteht sich praktisch von selbst.
Vielfältige Nutzungsszenarien

Hinweise bzgl. der Aufstellung des Projektors
Der Samsung The Premiere 5 ist ein FullHD-Projektor in ultrakompaktem, vertikalem Format. Wir haben bereits erwähnt, dass die visuelle Performance zwar ein elementar wichtiger, aber nicht alleiniger Faktor bei der Entwicklung der Lifestyle-Komponente war. Vielmehr sollen mit dem Konzept der Bodenprojektion die Einsatzmöglichkeiten deutlich weiter gefasst sein. Man kann Smartphone-Inhalte spiegeln und auf einen Tisch projizieren, mit Samsung TV Plus, dem Gaming Hub und weiteren integrierten Smart TV-Features reichhaltiges Home Entertainment nutzen können, ein Rezeptvideo auf die Kücheninsel projizieren, ohne zum “Umblättern” die Hände waschen zu müssen oder Workout-Videos während des Fitness-Trainings komfortabel am Boden verfolgen bzw. auf Samsung Health zugreifen. Bevor wir uns an verschiedene Szenarien wagen und prüfen, wie einfach die Handhabung des The Premiere 5 in der Praxis wirklich ist, sehen wir uns die Komponente einmal von außen genauer an.
Verarbeitung und Anschlüsse

Linse und Sensoren an der Oberseite

Solide Verarbeitungsqualität rundum

Saubere Materialübergänge

Auch im unteren Bereich

Rückseite
Der Samsung The Premiere 5 weist eine quaderförmige Formensprache auf und ist ohne Touch-Stand, also im vertikalen Tower-Modus, rund 13,5cm breit wie lang. Hinzu kommt eine Höhe von exakt 20cm, was das Gerät in Kombination wirklich sehr kompakt erscheinen lässt. In Verbindung mit dem Gewicht von gewogen 1.726 Gramm kann man ihn wirklich als portabel bezeichnen, ähnlich einem etwas größeren Bluetooth-Lautsprecher lässt er sich von einem Erwachsenen mit nur einer Hand recht mühelos umplatzieren und durch die Wohnung tragen.
Ein geringes Gewicht war sicher ebenfalls Ziel bei der Entwicklung, was den Einsatz von schweren Materialien zwangsläufig limitiert. Samsung setzt daher beim Gehäuse praktisch vollständig auf Kunststoff. Die Haptik ist aber angenehm, das Plastik fühlt sich an keiner Stelle billig an. Die Oberseite ist von grober Struktur geprägt, hier befindet sich auch die Linse, natürlich mit Glas geschützt. Die Öffnung ist ca. 4,3cm lang und ca. 1,8cm breit. Davor befindet sich eine Einlassung für Sensoren. Unterhalb der Linsenöffnung sind Touch-Bedienelemente integriert, die zuverlässig auf leichte Berührungen reagieren. Hier kann man das Gerät ein- und ausschalten, die Lautstärke justieren und es gibt eine Multifunktionstaste. Außerdem, ganz rechts, einen dedizierten Touch-Button, um das Mikrofon komplett zu deaktivieren. Die Tasten reagieren zuverlässig, in dunkler Umgebung kann es allerdings sein, dass man sich aufgrund fehlender Beleuchtung und der eher kleinen Tasten nicht sofort zurechtfindet.

Lieferumfang Samsung The Premiere 5
Der “Quader” des The Premiere 5 weist sauber gerundete Kanten mit großem Radius auf, was der Optik ein modernes Design verleiht. Der Übergang zur weicheren, leicht gummiert wirkenden Oberfläche, die sowohl Front, linke und rechte Seite sowie die Rückseite komplett vereinnahmt, ist ebenfalls absolut sauber und praktisch rundum nahtlos. Das gilt sowohl für den oberen als auch unteren Bereich. Vorne befindet sich im oberen Drittel, unsichtbar integriert, das Mikrofon und der Sensor für die Samsung Remote. Außerdem sind hier die Lautsprecher integriert, allerdings ebenfalls durch die gitterähnliche Struktur der Oberfläche nicht sichtbar. Unten schließt sich ebenfalls Kunststoff an. Vier gummierte Flächen, an den gerundeten Ecken integriert, sorgen für einen rutschfesten Stand des Projektors. Zusätzlich ist mittig ein Gewinde integriert, um den The Premiere 5 ggfs. auch auf einem Stativ montieren zu können.

Unterseite

Integrierte Schnittstellen

Netzteil und USB-C-Kabel
Die Anschlüsse sind allesamt sauber eingepasst. Hier stehen 2x USB-C zur Verfügung. Einmal für Daten und einmal für den Anschluss eines USB-C-Kabels, um das Gerät mit Strom zu versorgen. Rechts gibt es dann zwei HDMI-Schnittstellen, eine davon mit eARC-Support. Auf HDMI 2.1 wird hier verzichtet, der The Premiere 5 stellt maximal 1080p FullHD-Auflösung nativ dar. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse sind die beiden HDMI-Anschlüsse als Micro HDMI-Slots ausgeführt. Entsprechende Adapterkabel sind im Handel problemlos erhältlich, im Lieferumfang allerdings nicht enthalten.
Fehlt schließlich noch die Rückseite, die allerdings nahezu identisch mit der Vorderseite sowie der linken und rechten Seite des Projektors ist. Hinter einer Schiebeklappe verbergen sich oben vier Kontaktstellen, die für die Verwendung des Touch-Stands notwendig sind. Montiert man den Standfuß, öffnet sich die Klappe automatisch und geht eine Verbindung ein. Lediglich beim Abnehmen kann man die Klappe dann manuell wieder schließen.
Ein 180cm langes USB-C-Kabel ist im Lieferumfang enthalten, außerdem ein externes Netzteil für den Anschluss an die Steckdose. Das rechteckige Netzteil hat Abmessungen von ca. 7,7 x 7,x7 x 3,5 cm, ist ebenfalls in weißem Kunststoff gehalten und stellt bis zu 50 Watt bereit.
- Weiter geht es auf Seite 2 mit dem Touch-Stand und der ersten Inbetriebnahme
Weiter auf: Nächste Seite
