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LIFESTYLE : Haushaltsware mit Sexappeal

LIFESTYLE : Haushaltsware mit Sexappeal

David Beckham schiebt seine Pizza Funghi mit beseeltem Lächeln in den Outdoor-Ofen. Der Videoschnitt stellt sicher, dass wir die Plakette darauf lesen können: „Ninja Woodfire“. Was nach Indie-Album klingt, ist eine von zahlreichen Produktinnovationen des US-Herstellers Sharkninja. Das Unternehmen hat geschafft, woran andere scheitern: Haushaltsgeräten eine Prise Sexyness zu verleihen. Das liegt nicht nur an den Testimonials und Kultgeräten wie der Heißluftfritteuse, sondern auch dem rasanten Wachstum von Sharkninja. In den USA und Großbritannien zählen die Produkte der beiden Dachmarken Shark und Ninja bereits zu den Marktführern. Mittlerweile erobern sie von Frankfurt am Main aus aber auch die EU. Wenig könnte dem noch in die Quere kommen –dazu zählt die Abhängigkeit von China.

Gegründet wurde das Unternehmen unter dem Namen Euro-Pro Operating LLC schon 1994. Die Strategie ist im Wesentlichen unverändert: Haushaltsprodukte anzubieten, die auf eine hohe Kundenzufriedenheit abzielen. Großzügige Investitionen in Entwicklung und Marketing haben Sharkninja den Ruf eines „disruptiven Innovators“ verliehen. Die Aktie rückt erst langsam in den Fokus der Anleger: Sharkninja war zwischenzeitlich im Besitz des chinesischen Milliardärs Xuning Wang und bis August 2023 an der Hongkonger Börse gelistet. Zum Zeitpunkt des Börsengangs war das Interesse an chinesischen Aktien eher verhalten. Mittlerweile wird das Wertpapier an der New Yorker Wall Street gehandelt und macht selbst auf sich aufmerksam: 145 Prozent hat es in den vergangenen dreizehn Monaten dazugewonnen.

Das Beste kommt noch. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass der Erfolg andauern könnte. Zum einen das solide Zahlenwerk von Sharkninja: Analysten schätzen, dass der Umsatz 2024 um 23 Prozent zulegt. Das Wachstum verteilt sich nahezu über die gesamte Produktpalette. Noch deutlicher dürften der Betriebsgewinn und die Kapitalrendite steigen. Das sind gute Nachrichten angesichts der Kapitalstruktur. Denn noch übersteigen die Schulden des Unternehmens seine liquiden Mittel um mehr als das Fünfeinhalbfache.

Für den Einstieg spricht auch das Momentum. Selbst in dieser für die Konsumgüterbranche herausfordernden Zeit scheint die Strategie von Sharkninja aufzugehen: Der Konzern bringt jährlich neue Produkte auf den Markt, gewinnt Marktanteile bei bestehenden Produkten dazu und expandiert auch geografisch. Mit aktuell 33 Produktkategorien ist er zudem breiter aufgestellt als viele Mitbewerber. Das erkennen auch Hedgefonds. Zwölf von ihnen haben mehr als fünf Prozent ihrer offengelegten Beteiligungen in das US-Unternehmen investiert. Die Investmentbank Morgan Stanley hält immerhin 1,25 Prozent der Sharkninja-Aktien.

Es gibt nur wenig, was Sharkninja einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Neben Rechtsstreitigkeiten um Patente und Konsumflauten ist es vor allem die Abhängigkeit von China. Einerseits hält Milliardär Wang noch immer die Hälfte der Sharkninja-Aktien. Andererseits werden die meisten Produkte in China hergestellt. Nimmt der Handelskonflikt mit Europa und den USA zu, könnten Strafzölle das Unternehmen zu Preiserhöhungen zwingen. Wer Sharkninja kennt, weiß aber: Kreative Lösungen sind hier Alltag.

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