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Lifestyle-Optimierung – für Menschen mit und ohne Diabetes

Lifestyle-Optimierung – für Menschen mit und ohne Diabetes

05.11.25 – Am Welt-Diabetes-Tag am 14. November finden alljährlich zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Diabetes statt. Ziel ist, ein Bewusstsein für die verschiedenen Formen von Diabetes zu schaffen, über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären und Tipps zur Prävention zu geben. Das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda greift dem Tag vor und lädt schon am 12. November 2025 ab 16:00 Uhr zu Diabetes-Parcours, Gesundheitsvorträgen und Fortbildungen ein.

Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene und Interessierte. Denn man geht von 2 Millionen oder mehr Menschen in Deutschland aus, deren Diabetes nicht diagnostiziert ist. In Deutschland leben etwa 9,1 Millionen Menschen mit einem diagnostizierten Diabetes. Jeder fünfte Klinikpatient hat Diabetes, aber nur etwa 20 Prozent der Kliniken können die diabetologische Zertifizierung der DDG vorweisen.

Wer sein Risiko kennt, kann über Veränderungen im Lebensstil schon früh gegensteuern …

Status Quo: Diabetes ist eine Volkskrankheit

Mehr als 90 Prozent der von Diabetes betroffenen Menschen erkrankt an einem Typ-2-Diabetes. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Zahl der Diagnosen von Typ-2-Diabetes in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Das ist besorgniserregend, denn erfahrungsgemäß erkranken eher Menschen in höherem Alter an Typ-2-Diabetes. Als Risikofaktoren gelten neben genetischer Veranlagung Lifestyle-Faktoren wie Ernährung und Bewegung, aber auch Veränderungen des Mikrobioms, Inkretine, Inflammationstrigger und Adipositas.

Modelle helfen, die biologischen und chemischen Vorgänge im Körper zu verstehen. …Fotos: Herz-Jesu-Krankenhaus

Menschen mit Diabetes erfahren immer noch häufig Diskriminierung. Oft wird unterstellt, dass sie an ihrer Erkrankung selbst Schuld sind. Das ist jedoch nicht korrekt. Die Ursachen liegen nicht beim Einzelnen, sondern eher daran, dass sich die genetische Ausstattung des Menschen noch nicht an die modernen Lebensumstände angepasst hat. Sozioökonomische Faktoren spielen in Deutschland eine wichtige Rolle, wie Statistiken zu Faktoren wie Bildung, finanzielle Situation und Diabetes zeigen.

Diabetes und Wohlbefinden – Motto des Welt-Diabetes-Tags 2025

Am Welt-Diabetes-Tag 2025 dreht sich alles um das Wohlbefinden. Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger interpretiert das im Sinne der aktuellen Trends und geht in seinem Vortrag “Diabetes, Übergewicht und Ernährung: Was ist dran am Glukosetrick? Gewichts- und Blutzuckerkontrolle durch optimierte Ernährung” unter anderem auf den Platz 1 Spiegel Bestseller “Der Glukose-Trick” der französischen Biochemikerin Jessie Inchauspé ein. Was die im populärwissenschaftlichen Buch aufgestellten Daten zeigen, zeichnet sich auch in der Beobachtung von Diabetes-Patienten ab und kann Menschen helfen, ihr Gewicht besser zu kontrollieren. Prof. Dr. med. Kronenberger legt die Hintergründe dar und erklärt, wie man alltagstauglich zu einer besseren Ernährung kommt. Aber Ernährung ist nicht alles. Es ist das Gesamtpaket aus Bewegung, Ernährung, Schlaf und weiteren mit dem Lebensstil assoziierten Parametern, die in der Prävention und in der Behandlung von Diabetes ausschlaggebend sind.

Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger befasst sich intensiv mit der Ernährung und evaluiert …

Das nutzt Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger, um auf einen weiteren Spiegel Bestseller einzugehen. In “Outlive” geht der Mediziner Dr. Peter Attia darauf ein, was nötig ist, um nicht nur ein langes Leben, sondern auch Gesundheit bis ins hohe Alter zu genießen. Die von Dr. Peter Attia und Co-Autor Bill Gifford vorgeschlagenen Strategien zeigen auffällige Überschneidungen mit dem Motto “Diabetes und Wohlbefinden”.

Fortschritte in der Diabetologie

Dr. med. Thomas Günther wird am 12. November über ein anderes Thema sprechen: “Diabetes und Risikofaktoren: Herz-Kreislauferkrankungen – kennen Sie Ihr Risiko? Zielwerte und medikamentöse Behandlung von Diabetes und Risikofaktoren”. Im Jahr 2022 starben in Deutschland 26.891 Menschen an Diabetes mellitus – beziehungsweise an eine der Folgeerkrankungen. Die erhöhte Mortalität bei Diabetes hat eine geringere durchschnittliche Lebenserwartung zur Folge, Männer mit Diabetes verlieren durch die Erkrankung im Schnitt neun Lebensjahre, bei Frauen sind es 7,8 Lebensjahre.

Dr. Thomas Günther.

Trotz aller Entwicklungen in der Diabetologie ist die Behandlung immer noch belastend und geht auf Kosten der Lebensqualität der Betroffenen. Moderne Technik und neue Medikamente erleichtern zwar den Alltag. Aber gerade CGM und AID-Systeme gehen mit organisatorischen Herausforderungen für die Arztpraxen einher. Das Ziel, ein Closed-Loop-System, ist noch nicht erreicht. Dagegen zeichnet sich ab, dass Wirkstoffe, die zur Behandlung von Diabetes vorgesehen sind, in den Lifestyle-Bereich überschwappen. Gut zu beobachten war das bei der sogenannten “Abnehmspritze” Ozempic®, dem Wirkstoff Semaglutid. Das Medikament wurde teilweise ohne medizinische Indikation genutzt, “für die Bikinifigur”, wie Dr. med. Günther sagt. Eine Zulassung von oral zu verabreichendem Semaglutid ist in Arbeit, auch mit Blick auf den dualen GIP/GLP-1-Rezeptoragonisten Tirzepatide und andere Wirkstoffe gibt es Neuigkeiten. Den aktuellen Stand der Forschung bezieht Dr. med. Günther patientenfreundlich in seinen Vortrag ein.

Moderne Technik erleichtert die Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Zunehmend kann der individuelle Gesundheitsstand der Patienten berücksichtigt …

… was eine feine und sehr individuelle Therapie ermöglicht.

Folgeerkrankungen exemplarisch: diabetisches Fußsyndrom

Die Tendenz geht hin zu einer personalisierten Medizin, dank stärkerer Differenzierung in der Diabetologie möglich. Und dahingehend sind auch die beiden anderen Vorträge von Dirk Czekalla und Jürgen Stumpf zu verstehen, die sich mit dem diabetischen Fußsyndrom befassen. Der leitende Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezielle Unfallchirurgie am Herz-Jesu Krankenhaus Fulda Dirk Czekalla spricht zu “Diabetes und Chirurgie: Wo kann der Chirurg helfen? Möglichkeiten der Therapie bei diabetischem Fußsyndrom”, während Orthopädieschuhmachermeister Jürgen Stumpf das Thema “Diabetes und Fuß: Gut zu Fuß! Schuh- und Einlagenversorgung bei Diabetes” beleuchtet.

Dr. Thomas Günther (links) und Dirk Czekalla mit dem Röntgenbild eines Fußes. …

Diabetes-Parcours: Kennen Sie Ihr Risiko?

Eine frühe Bestimmung des Diabetesrisikos beziehungsweise eines bestehenden Diabetes kann helfen, die Lebensqualität möglichst lange hoch zu halten. Deshalb wird es von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr einen Diabetes-Parcours im Foyer des Herz-Jesu-Krankenhauses geben. Neben einer Bestimmung des Lipidstatus können Blutzucker und HbA1c bestimmt werden, Blutdruckmessung, Fußinspektion und Fettleber-Check gehören genauso dazu wie weitere Stationen. Eine abschließende Auswertung hilft, die eigene Gesundheit besser einzuschätzen.

An verschiedenen Stationen werden Lipidstatus, Blutzucker und HbA1c ermittelt. …

Fußinspektion und Fußdruckmessung zeigen Risiken auf, ein Bewegungsspiel gehört …

Die Angebote zum Welt-Diabetes-Tag sind kostenfrei und können von allen Interessierten …

Die Veranstaltung ist kostenfrei und kann ohne vorherige Anmeldung besucht werden. Weitere Informationen stellt das Herz-Jesu-Krankenhaus unter https://herz-jesu-krankenhaus.de/weltdiabetestag-2025/ zur Verfügung.

Welt-Diabetes-Tag 2025

– Mittwoch, 12. November 2025
– 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr
– Foyer Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, Buttlarstraße 74, Fulda

Web: https://herz-jesu-krankenhaus.de/
Facebook: Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda
Instagram: @herzjesukrankenhaus.fulda +++

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